Erste Reaktionen auf den "Pisa-Schock" - Ideen zur Neugestaltung der Grundschule

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Es tut sich was ...

Foto: StMUK: Anna Stolz

Sehr erfreulich ist, wie Andreas Fischer- Landesvorsitzender des BSV - betont, dass viele seit langem kommunizierte Gedanken und Ideen des BSV bezüglich notwendiger Veränderungen in der Stundentafel und Weiterentwicklungen nicht nur Gehör finden, sondern nun seitens der Politikverantwortlichen aktiv und zeitnah Umsetzungsmöglichkeiten gesucht und formuliert werden.

Die Ministerin will, dass die Schulen mehr Lernzeit für Deutsch und Mathematik sowie größere Spielräume im Stunden-Pool bekommen. Über die Ausgestaltung der Spielräume soll jeder Schulleiter/jede Schule selbst entscheiden können.

Inwieweit den guten Vorsätzen durch die nach wie vor sehr dünne aktive Personaldecke von Anfang an auf die Schnelle unüberwindbare Grenzen gesetzt sind, bleibt spannend.

Gespräche zur notwendigen Neuausrichtung der Grundschule werden Anfang Februar von Frau Staatsministerin Anna Stolz mit der Schulfamilie fortgesetzt.

 

Presseerklärung des StMUK zum Treffen vom 16. Januar 24: (PM 003/2024)


MÜNCHEN. Als Konsequenz auf die jüngsten PISA-Ergebnisse schnürt Kultusministerin Anna Stolz ein umfangreiches Maßnahmenpaket für die Grundschule:

„Mein oberstes Ziel ist es, die Kinder stark zu machen. Ich bin der festen Überzeugung: Lesen, Schreiben, Rechnen sind das Wichtigste, was unsere Schülerinnen und Schüler können müssen. Die alarmierenden PISA-Ergebnisse haben uns nochmal deutlich vor Augen geführt, dass es an der Zeit ist, jetzt zu handeln. Deshalb habe ich in den letzten Wochen viele Gespräche mit Mitgliedern der Schulfamilie und der Wissenschaft geführt und intensiv an einem Maßnahmenpaket gearbeitet. Durch eine Stärkung der Basiskompetenzen fokussieren wir uns wieder auf das Wesentliche. Herzstück des Maßnahmenpakets ist deshalb eine Neuausrichtung der Stundentafel in der Grundschule.“

Deutsch und Mathematik werden mit sechs zusätzlichen Stunden deutlich gestärkt. Die Anzahl der Deutschstunden wird in allen vier Jahrgangsstufen von sechs auf sieben Stunden erhöht. Zudem wird es in der ersten und vierten Jahrgangsstufe je eine zusätzliche Mathematikstunde geben. Mit Hilfe einer flexiblen Stundentafel kann jede Schule gleichzeitig individuelle Schwerpunkte setzen.

„Durch die verpflichtenden Vorgaben schaffen wir mehr Zeit für Lesen, Schreiben, Rechnen. Innerhalb dieses festen Rahmens bekommen die Schulen aber auch zusätzliche pädagogische Freiräume. Schließlich sind die Lehrkräfte die Profis vor Ort, die ihre Schülerinnen und Schüler am besten kennen.“

Gleichzeitig wird die Wochenstundenzahl in Jahrgangsstufe 1 und 2 auf 24 sowie in Jahrgangsstufe 3 und 4 auf 28 einheitlich angepasst. Von der Neuausrichtung der Stundentafel profitieren Kinder, Eltern, Lehrkräfte und Kommunen. Denn dadurch werden zudem die Unterrichtsorganisation und Schülerbeförderung vereinfacht.

Zum Maßnahmenpaket gehört auch, dass alle Kinder noch zielgerichteter individuell gefördert werden. Deshalb werden verbindliche Lesescreenings eingeführt, um den Lehrkräften noch besser Aufschluss über Lesefähigkeiten zu geben und eine genauere Diagnose zu ermöglichen. Zielgerichtete Lehrerfortbildungen, Unterrichtsmaterialien und die Stärkung der frühkindlichen Sprachförderung werden das Paket noch ergänzen und abrunden.

Neben den beschriebenen Maßnahmen kündigt Kultusministerin Anna Stolz an, auch die Lehrpläne wieder auf das Wesentliche konzentrieren zu wollen: „Wir müssen den Mut haben, Prioritäten zu setzen und auch Neues zu wagen.“

 

 

 

 

 

 

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