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BSV befürwortet Einschulungskorridor / Wirtschaftsschule ab der 6. Klasse? Bei fehlerhafter Darstellung können Sie den Newsletter auch >>HIER<< abrufen. |
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Sehr geehrte/r Roland Grüttner, hiermit senden wir Ihnen unseren aktuellen Newsletter. |
1. BSV befürwortet Einschulungskorridor |
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Für Kinder, die zwischen dem 1. Juli und dem 30. September sechs Jahre alt werden, wird zum Schuljahr 2019/2020 ein Einschulungskorridor eingeführt. Die Eltern entscheiden nach Beratung und Empfehlung durch die Schulen frei, ob ihr Kind zum kommenden Schuljahr oder erst ein Jahr später eingeschult wird. Die Bayerische Staatsregierung hat am 25. Januar 2019 die dafür vorgesehene Änderung des Bayerischen Erziehungs- und Unterrichtsgesetzes (BayEUG) beschlossen. Kultusminister Michael Piazolo möchte, dass bereits für das neue Schuljahr 2019/2020 die Regelung für die neuen „Kann-Kinder“ gilt. Wir vom BSV befürworten das sehr und stellen fest, dass wir auch bisher schon sehr viele Kinder aus diesem Zeitspektrum zurückgestellt haben, damit das einzelne Kind einen guten Start in die Schullaufbahn bekommt. Es zeigt sich, dass die Skepsis von uns Experten gegenüber der vor ca. 20 Jahren beschlossenen frühere Einschulung der Kinder angebracht war und wir die ursprünglich vorgesehene Ausweitung auf bis zum Dezember geborene Kinder immer abgelehnt haben. Aber gefragt hat uns damals natürlich niemand, warum auch? Jetzt beginnt die verpflichtende Einschulung letztlich also wieder ab dem 30. Juni, wie es vorher über Jahrzehnte in Bayern gängige Praxis war. |
2. Schulleiter* sein - wie ist das zu schaffen?Viele hervorragende Lehrkräfte mit entsprechender Anerkennung und Beurteilung fragen sich früher oder später, ob für sie Aufgaben in der Schulleitung eine neue Herausforderung sein können. Neben einem enormen Maß an Eigenmotivation, Gestaltungswillen, Frustrationstoleranz, Durchsetzungsvermögen, Organisationstalent sind es bestimmt zwei Dutzend weitere Fähigkeiten, die gefragt sind und nicht zuletzt braucht es Mut und Humor. |
Als erfahrener Schulleiter mit mehr als 20 Jahren bei der inneren Schulentwicklung gebe ich den Rat, die eigene Fortbildung und Ausbildung in den notwendigen Kompetenzen des Schulmanagements an erste Stelle zu setzen. So wie für mich die Lehrerfortbildung meiner Lehrkräfte stets die erste Priorität hatte, gilt für Mitglieder der Schulleitung das in noch viel höherem Maße. Entsprechende Fachbücher, Zeitschriften, E-Learning-Angebote usw. für das Selbststudium helfen, der intensive Austausch mit Schulleiter-Kollegen ist noch effektiver, aber am besten ist die Teilnahme an gezielten Fortbildungsveranstaltungen (z.B. ALP Dillingen), oder wie sie jetzt wieder der BSV in seinem Kongress Anfang Juni im Kloster Banz anbietet. Dabei sind es nicht nur die hervorragenden Referenten und die passgenauen Workshops, es ist auch der informelle Austausch im Rahmen von zwei gemeinsam verbrachten Tagen in einem schönen Tagungshaus mit sehr angenehmem Ambiente. Helmut Schuster, BSV Bezirksvorsitzender Oberpfalz/BSV-Newsletter-Redakteur |
3. Jetzt Mitglied im BSV werden – zusammen mit anderen Schulleitungskollegen |
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Der BSV hat in den letzten 20 Jahren schon sehr viel für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Schulleiter* an Grund-, Mittel- und Förderschulen erreicht. Dennoch räumen wir wahrheitsgemäß ein, dass das Erreichte mit der Aufgabenmehrung und der immer schwierigeren Bewältigung des Schulalltags kaum Schritt gehalten hat. Umso wichtiger ist es, mit umfassenden Kompetenzen für die tagtägliche Praxis an der eigenen Schule gerüstet zu sein. Entscheidend ist, wie man selbst die eigene Schule leitet und es ist ein Ergebnis der Schulforschung, dass nur durch gute Schulführung auf Dauer gute Schulen existieren. Wir sind sicher, dass Sie von der Teilnahme am Kongress profitieren werden, wenn Sie sich auf die positiven Themen einlassen. Der BSV wird weiterhin die Schulpolitik und das Ministerium in die Pflicht nehmen, für geeignete Rahmenbedingungen und entsprechende Führungsinstrumente auch für unsere Schulleiter* zu sorgen. Genau deswegen sollten alle jungen Schulleiterinnen und Schulleiter sowie Konrektorinnen und Konrektoren im BSV Mitglied werden, damit wir unsere zentralen Anliegen für die Leitungszeit, für die Besoldung, für Anrechnungsstunden für kooperative Schulführung und für mehr Verwaltungsstunden stärker vertreten können. Als Mitglied erhalten Sie einen Rabatt bei den Kongresskosten, der Jahresbeitrag im BSV beträgt nur 80 €. Schulleiter sein ist ein neuer Beruf mit einem eigenen Berufsverband: Dem BSV. |
4. Wirtschaftsschule ab der 6. Klasse - nicht mit uns! |
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Mit Entsetzen haben wir im BSV - und wohl auch viele andere Verantwortliche im Volkschulbereich - die Nachricht wahrgenommen, dass in Bayern in Zukunft die Wirtschaftsschule schon ab der 6. Jahrgangsstufe beginnen kann. Der laufende Schulversuch dazu wurde für das nächste Schuljahr um 14 weitere Schulen erweitert und soll ab 2020/21 allen bestehenden und künftig wohl noch neu zu gründenden Wirtschaftschulstandorten zur Verfügung gestellt werden. Wir können uns nicht vorstellen, dass dies auf langfristigen strategischen Überlegungen für unser dreigliedriges Schulsystem beruht, wir vermuten eher eine sehr erfolgreiche Arbeit einer kleinen, aber wirkmächtigen Lobby. Die frühere Hauptschule hat in Bayern als Mittelschule nun einigermaßen gut überlebt und das letzte, was sie jetzt braucht, ist nochmals nach der 5. Jahrgangsstufe eine Schulart, die ihre Schülerklientel abwirbt mit dem Versprechen, etwas Besseres anzubieten als die Regelschule. Nach unserer Expertise sind auch die bisherigen Angebote der Wirtschaft schon ab der 7. und 8. Jahrgangsstufe bereits überflüssig wie ein Kropf. Gegen berufsbildende Wirtschaftsschulen nach dem allgemeinen Schulabschluss hat niemand etwas. Aber wer will uns weismachen, dass man berufsbildende Fachschulen schon Elfjährigen anbieten muss, die immer noch dabei sind, grundlegende Fertigkeiten im Lesen, Rechnen und Schreiben zu erwerben und zu festigen? Auch wenn man es gut meint, wir verzetteln uns immer mehr und Schülern ist nicht geholfen, wenn sie aus zehn Variationen wählen können. Viel wichtiger ist es, gediegen und nachhaltig grundlegende Kompetenzen zu vermitteln und dafür ist die pädagogisch ausgerichtete Regelschule mit allen Unterstützungssystemen da. Im Übrigen gibt es Vergleichbares wie Wirtschaftsschulen in den anderen Bundesländern überhaupt nicht. Wenn man bei Schulreformen das gesamte Räderwerk nicht im Auge hat und man eklektisch immer wieder neue kleine Rädchen einbaut, zu denen man von außen gedrängt wird, begeht man zwangsweise schwere Fehler. Wir fordern dazu auf, den Schulversuch zu beenden und die Wirtschaftsschule als echte berufsbildende Schule wesentlich später starten zu lassen. Niemand soll uns einreden, dass uns das nichts angeht. Jede neu eingeführte 6. Jahrgangsstufe wird an benachbarten Mittelschulen Substanz kosten und es werden viele Klassen dort nicht mehr gebildet werden können. Man muss kein Prophet sein, um vorauszusagen, dass mit dieser Maßnahme viele Mittel- Schulstandorte zusätzlich in ihrer Existenz gefährdet werden. Nimmt das Kultusministerium das in Kauf? Selbstverständlich kostet das auch sehr viel zusätzliches Geld, und wenn wir seit vielen Jahren fordern, dass wir endlich auch an den Grund- und Mittelschulen Mittel für kooperative Führungsstrukturen in der Schulleitung erhalten, wie sie die anderen Schularten längst haben, werden immer finanzielle Engpässe dagegen gehalten. Warum nicht hier? Und warum wurde dies nicht mit den maßgeblichen Verbänden im Volkschulbereich abgesprochen? Es tangiert uns sehr wohl und wir fühlen uns übergangen! Was Schüler brauchen, die sich nicht für den sehr frühen Übergang an die weiterführende Realschule und das Gymnasium eignen, weiß niemand besser als wir Experten aus der Lernpraxis der Grund- und Mittelschule. Berufsbildung beginnt heute mit 16 Jahren, und nicht mit 11 Jahren, das sei auch dem Arbeitgeberverband hinter die Ohren geschrieben, der diese Maßnahme begrüßt hat. |
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